Das ist der Busfahrer von VfL Wolfsburg,
Guido Vicinotti

 

Mit Leib und Seele unterwegs

Guido Vicinotti ist Mannschaftsbusfahrer beim VfL Wolfsburg / „Man trägt eine Riesenverantwortung“

In der Woche fährt Guido Vicinotti Linienbusse durch Wolfsburg. Seine Lieblingslinie ist die 201 zwischen Westhagen und Kästorf, „weil sie so schön lang ist.“ An Wochenenden hat der 57-Jährige ganz besondere Fahrgäste: Vicinotti sorgt dafür, dass die Stars des Bundesligisten VfL Wolfsburg sicher, pünktlich und ausgeruht zum Stadion kommen. „Ich bin mit Herz und Seele Busfahrer“, sagt der gebürtige Italiener. „Und für den VfL hat mein Herz schon immer geschlagen.“ Eine ideale Verbindung also.

Im August des vergangenen Jahres wurde Vicinotti von seinem Chef bei der Wolfsburger Verkehrs-Gesellschaft (WVG) gefragt, ob er mal beim VfL aushelfen könne. Schon vor einigen Jahren hatte er sich um den begehrten Job beworben. Deshalb musste er nicht lange überlegen. „Ich bin wie ein Feuerwehrmann“, sagt er. „Wenn’s brennt, bin ich da.“ Die erste Fahrt war noch vergleichsweise leicht: Der Wolfsburger fuhr das Team zum Trainingslager nach Rhode. „Es ist ein tolles Gefühl, dass die Mannschaft mir vertraut.“ Sie vertraute ihm so sehr, dass aus der Aushilfe eine feste Stelle wurde.

Ein ganz normaler Job? Vicinotti überlegt lange, kräuselt nachdenklich die Stirn. „Menschen sind Menschen, und auch im Lienenverkehr trägt man eine Riesenverantwortung.“ Trotzdem ist es für ihn immer wieder ein ganz besonderes Gefühl, die Bundesliga-Stars zu fahren. „Ich bin Teil der Mannschaft, schlafe im selben Hotel und sitze mit den Spielern und Betreuern beim Essen am Tisch.“ Seit 30 Jahren ist Vicinotti, der aus der Stadt Cosenza (Region Kalabrien) stammt, Busfahrer. Zunächst fuhr er Reisebusse, seit 1987 arbeitet er bei der WVG, bei der er auch heute noch beschäftigt ist. Er verfügt also über eine Menge Erfahrung: „Ich brauche keine Karte und kein Navigationssystem, wenn ich zu den Auswärtsspielen nach Gelsenkirchen oder Freiburg fahre.“

Bei weit entfernten Auswärtsspielen, zum Beispiel in München oder Stuttgart, fährt Vicinotti schon einen Tag früher allein los, um die Spieler am Flughafen abzuholen und ins Hotel zu bringen. Der Gepäckraum ist dann mit allen möglichen Utensilien prall gefüllt. „Badelatschen, Stutzen, Regenjacken: Es gibt nichts, was wir nicht dabei haben.“ Manchmal assistiert Vicinotti Zeugwart Heribert Rüttger. Mit ihm bringt er die Sachen vor dem Spiel in die Kabine und hilft ihm, sie für jeden Spieler zurechtzulegen. Vor den Heimspielen chauffiert er die Profis zum Trainingslager nach Rhode. Am Spieltag holt er sie dann um 13.30 Uhr dort ab und bringt sie ins Stadion. „Die Spiele schaue ich mir dann zusammen mit meinen WVG-Kollegen an.“

Mit den Spielern hat sich Vicinotti von Anfang an gut verstanden. Sie begrüßen ihn mit Handschlag, plaudern mit ihm oder erzählen sich auch mal Witze. „Die sind alle kumpelhaft“, sagt er. „Und sie haben mir nie das

„Die Spieler sind alle kumpelhaft“

Gefühl gegeben, dass sie was Besseres sind.“ Und „pflegeleicht“ seien sie, fügt er mit einem schelmischen Lächeln hinzu. Laut seien sie noch nie geworden. „Gesungen haben sie auch noch nicht, aber das kann ja noch kommen.“ Meist vertreiben sich die Spieler im Scania Iriza Luxusbus die Zeit mit Musikhören, Fernsehen oder Skatspielen. Vier Monitore gibt es in dem Fahrzeug der Kategorie „Fünf Sterne plus“, eine Küche und Liegesessel aus Leder mit jeder Menge Beinfreiheit.

Ein guter Busfahrer muss mehr mitbringen als Ortskenntnis und Fahrgeschick, findet Vicinotti. „Man braucht auch Menschenkenntnis und viel Fingerspitzengefühl.“ Am liebsten würde er bis zu seinem Ruhestand die Wölfe fahren: Immer mit Herz, Seele und ansteckend guter Laune. -me-

 

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